Farbenstädter verlieren letzte Partie des Jahres
Als die letzte Minute in der Ostermann-Arena lief stand bereits fest, dass die Gastgeber ihre 11. Niederlage in 2022/23 einfahren werden. Sicherlich, ein weiterer Rückschlag für das Team, die Trainer und Anhänger der „Giganten“. Doch die 1.280 Zuschauer an der Bismarckstraße sahen kämpfende Leverkusener, die sich aufgrund ihres tollen Einsatzes mit erhobenen Köpfen verabschieden konnten.
Ein weiterer Ausfall kurz vor Spielbeginn machte die Leverkusener Aufgabe nicht einfacher. Dejan Kovacevic, der die Partie in Hagen angeschlagen beendete, konnte gegen den VfL nicht auflaufen. Mit dabei waren dagegen Robert Merz und Joel Moketo Lungelu, die zuletzt verletzt fehlten.
In den ersten Minuten entwickelte sich eine Begegnung auf Augenhöhe, in der sich keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte. Leverkusen und Bochum nutzten die sich bietenden Wurfchancen und so stand es, nach fünf gespielten Minuten, 11:12 aus Sicht der Hausherren. In der Folge wurden die SparkassenStars allerdings stärker, was vor allem an Neuzugang T.J. Crockett lag, der die Initiative bei den Gästen übernahm und gefühlt überall auf dem Feld zu finden war. Punkt um Punkt setzten sich die Mannen aus dem Ruhrgebiet ab und führten, nach Ende des ersten Viertels aufgrund eines 11:0-„Run“ in den letzten drei Spielminuten, mit 25:16. Den GIANTS fehlte in dieser Phase vor allem eins, nämlich das Wurfglück. Immer wieder rollte der Ball aus der Reuse und verfehlte knapp sein Ziel. Eine vor allem mental schwierige Situation für alle Beteiligten.
Im zweiten Durchgang konnten die Bochumer Korbjäger ihren Vorsprung zunächst verteidigen. Der VfL führte konstant mit acht bis zwölf Punkten und ließ BAYER nicht ins Spiel kommen. Die Hausherren machten sich das Leben selber schwer. Einfache, vermeidbare Fehler sorgten dafür, dass ein Spielrhythmus selten zu Stande kam. Des Weiteren war da noch diese schier unendlich hohe Zahl an Fehlwürfen. Vor allem von „Downtown“ war für die Farbenstädter der Korb wie vernagelt. Es wollte einfach kein Ball von außerhalb der Dreipunktelinie durch das Netz fallen. Zwar konnten die „Riesen vom Rhein“ kurz vor der Halbzeit den Rückstand auf acht Zähler verkürzen (35:43), doch offensiv hatten die Schützlinge von GIANTS-Headcoach Hansi Gnad arge Probleme. Was allerdings für die Korbjäger vom Rhein auf dem Weg in den Kabinentrakt sprach war die "Steh-Auf-Mentalität", welche das Team an den Tag legte. Gleich mehrere Male konnten sich die Leverkusener wieder herankämpfen.
Kurz nach der Pause keimte bei den Fans der Gastgeber wieder Hoffnung auf. Plötzlich wurden die Angriffsbemühungen der GIANTS endlich mit Punkten belohnt. Stolze drei Dreier in Serie (Abdul Mohamed und 2x Marius Stoll) beförderten die Rheinländer durch den Korb des Gegners. Die Bochumer Führung schmolz auf zwei Punkte (48:50 – 23. Spielminute). Doch ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, schüttelte der VfL den kurzfristigen Rückschlag lässig ab und konterte – mit einem 14:0-„Lauf“ (48:64 – 27. Spielminute). Alles, was zuvor bei BAYER funktioniert hatte, war auf einmal wie vergessen. Schlussendlich lag der 14-malige Deutsche Meister nach dreißig Minuten mit 55:68 zurück.
Im Schlussdurchgang setzten die GIANTS noch einmal alles auf eine Karte und erhöhten den Druck in der Defensive. BAYER kämpfte um jeden Ball und versuchte die Wende herbeizuführen. Doch immer wieder fand Bochums Crockett, der an diesem Abend starke 29 Punkte erzielen konnte, Lücken in der Leverkusener Verteidigung. So gingen die Minuten vorüber, ohne dass sich etwas an der komfortablen Führung des Auswärtsteam änderte. Kurzzeitig keimte bei den Fans der „Giganten“ noch einmal der Glaube an einen Sieg auf, nachdem Haris Hujic mit drei erfolgreichen Freiwürfen auf 66:73 (35. Spielminute) verkürzte. Doch die SparkassenStars waren einfach zu abgezockt, um sich den Erfolg nehmen zu lassen. Mit 84:70 verließen die Gäste als Sieger das Parkett.
Bester Leverkusener Scorer an diesem Abend war Kadre Gray, der 19 Punkte erzielen konnte. Mit einer Effektivität von 23 war der Kanadier auch der statistisch gesehen stärkste Akteur der „Gnadisten“. Ebenfalls zweistellig scorte Xavier Bishop (10).
GIANTS-Coach Hansi Gnad zeigte sich als fairer Verlierer: „Gratulation an Bochum, die dieses Spiel verdient gewonnen haben. Der VfL hat uns die Sachen weggenommen, die uns stark machen. Dazu kam noch der Ausfall von Dejan Kovacevic, der unsere Rotation ordentlich durchgemischt hat. Das hat unsere Gesamtsituation nicht einfacher gemacht. Vor allem für die Jungs ist es frustrierend. Wenn man das Spiel im ganzen betrachtet, sind etliche Würfe aus dem Korb gefallen, die sonst durch die Reuse gehen. Alles in allem möchte ich aber meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Sie haben heute hart gearbeitet und einen tollen Einsatz gezeigt."
„Vielen Dank an die zahlreichen Fans, die gekommen sind um das Team in dieser schwierigen Phase zu unterstützen. Der starke Heim-Support ist genau das, was die Spieler brauchen um aus dem Tief rauszukommen. Die Verunsicherung ist der Mannschaft vor allem offensiv klar anzumerken, aber die Fans können sich darauf verlassen, dass das Team jeden Tag 100% gibt“, ergänzt der Geschäftsführer Henrik Fronda.
Für die BAYER GIANTS steht das erste Spiel im Jahr 2023 am 04.01.2023 an. Am Mittwoch, um 19:30 Uhr, empfangen Marius Stoll, Melvin Jostmann & Co. die JobStairs GIESSEN 46ers.
Christopher Kwiotek