BAYER GIANTS League: Leverkusener Erfolgsmodell

Die BAYER GIANTS League gibt es seit etwa 20 Jahren und sie hat nach wie vor Modellcharakter in ganz Deutschland.

Die Kinder der GIANTS League sind mit viel Engagement bei der Sache.
Die Kinder der GIANTS League sind mit viel Engagement bei der Sache.
Heinz Schäfer (links) und Thomas Röhrich sind die "Macher" der GIANTS League. Fotos: Althoff
Heinz Schäfer (links) und Thomas Röhrich sind die "Macher" der GIANTS League. Fotos: Althoff

Als die Jungs und Mädchen der Gesamtschule Schlebusch und der Kopernikus-Realschule Langenfeld auf dem Bundesliga-Feld in der Ostermann-Arena gegeneinander spielen, dann steht ihnen die Aufregung, mehr aber noch die Freude, ins Gesicht geschrieben. Auf dieselben Körbe werfen wie die Profis, auf deren Spielerbank sitzen, in einer Halle, in der später 2.000 Zuschauer ihre Mannschaft zum Sieg über die GIANTS Düsseldorf schreien, und danach noch den GIANTS-Stars über den Weg laufen. Diese „Vorspiele“ gehören zum Konzept der BAYER GIANTS League, nach dem in losen Abständen Fünft- und Sechstklässler die Chance bekommen, in der früheren Rundsporthalle gegeneinander anzutreten.

Dass sie damit Teil eines einzigartigen Erfolgsmodells sind, ist ihnen sicher nicht bewusst. Schon vor etwa 20 Jahren hatten Heinz Schäfer, seinerzeit Lehrer am Gymnasium Odenthal, und Thomas Röhrich, die brillante Idee, einen „richtigen“ Spielbetrieb für weiterführende Schulen zu organisieren. „Wenn die Kinder nur einmal pro Jahr ein Spiel haben, fehlt in der übrigen Zeit der Reiz, in der AG zu trainieren, und sie wandern zu anderen Sportarten ab“, erläutert der frühere TuS 04-Bundesligaspieler Schäfer.

Dass sich der heutige Pensionär überhaupt mit der Thematik befasste, hing mit jemand anderem zusammen: Thomas Röhrich, damals Vater zweier Kinder am Gymnasium von Heinz Schäfer, später Bundesliga- und Nationalspieler und heute Jugendkoordinator bei den GIANTS, bat Schäfer darum, eine eigentlich schon abgeschriebene AG fortzuführen. Schäfer stimmte zu, allerdings war ihm eine einfache AG mit einem Turnier pro Jahr zu wenig: Die Idee der GIANTS League war geboren. Beim damaligen Manager der Bundesliga-Basketballer, Otto Reintjes, rannten Schäfer und Röhrich offene Türen ein. Reintjes unterstützte den Ansatz, der sich mehr und mehr zu einem Vorzeigemodell entwickelte.  Inzwischen war auch Thomas Röhrich als Trainer und Mitorganisator Teil des Projekts, das von nun an stetig wuchs, während sich die ursprüngliche Idee allenfalls in Nuancen änderte. Im Mittelpunkt steht eine Art Ligaspielbetrieb, den die Schulen – mit Unterstützung der „Spielleiter“ Heinz Schäfer und Thomas Röhrich - selber regeln. Das heißt, der Großteil der Spiele wird in den Schul-Hallen durchgeführt. Zum Ende der „Saison“ gibt es dann ein Final-Four-Turnier, bei dem der GIANTS League-Gewinner ausgespielt wird. Zusätzlich werden die besten Kinder zu einem All-Star-Day eingeladen, den regelmäßig auch die Bundesliga-Profis besuchen.

Ein besonderer Verdienst von Heinz Schäfer und Thomas Röhrich war und ist, dass die Schulen (aktuell 10) die AGs weitestgehend eigenständig betreuen, also ohne regelmäßige Unterstützung durch die GIANTS. Ganz anders als vorher, als GIANTS-Übungsleiter AGs an über 20 Grundschulen durchgeführt haben. „Dadurch, dass wir erst in den weiterführenden Schulen einsteigen, können wir mit weniger Ressourcen mindestens genau so gute Ergebnisse erzielen“, erläutert Schäfer. Und diese Ergebnisse haben Namen. Einer von ihnen ist Christian Sengfelder, aktuell Nationalspieler und in der Bundesliga bei Bamberg aktiv. Auch er spielte in der Nachwuchsliga, genauso wie etwa Martin Breunig, der als langjähriger Bundesligaspieler derzeit für den Mitteldeutschen Basketball Club aufläuft.

Schon früh hatte sich die BAYER GIANTS League bundesweit einen Namen gemacht, was dazu führte, dass sich sowohl die Liga als auch einzelne Clubs das Konzept von Heinz Schäfer erläutern ließen. Richtig durchgesetzt hat sich das Modell an anderen Standorten indes nicht. Was aber nicht am Konzept lag, sondern eher wohl an den Menschen, die die Fäden in der Hand halten. Auch in Leverkusen gib es die GIANTS League unter anderen deswegen noch, weil sich die Macher Heinz Schäfer und Thomas Röhrich im Hintergrund unermüdlich kümmern.

Außerhalb Leverkusens kam die Idee offenbar lediglich beim ehemaligen Bayer- und dann Berliner Nationalspieler Henning Harnisch richtig an: Nach einigen Gesprächen mit Heinz Schäfer baute der Vizepräsident von ALBA Berlin nach dem Schema der GIANTS League das heute deutschlandweit beste und erfolgreichste Nachwuchskonzept auf.

Auch das wissen die Mädchen und Jungs auf dem Feld natürlich nicht. Macht nichts. Sie sind komplett vereinnahmt von den Eindrücken, die sie gerade im „Wohnzimmer“ der BAYER GIANTS sammeln.

Uwe Pulsfort


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