Zwei Punkte für die Moral
Wie bereits im Vorfeld angekündigt, musste Gnad neben Joel Lungelu und Lennart Litera (beide Akteure waren für die Herren ll in der 1. Regionalliga West unterwegs) auch auf die Dienste von Luca Kahl und Nico Funk verzichten, welche aus gesundheitlichen Gründen die Reise nach Villingen-Schwenningen nicht mit antraten. Auf insgesamt zehn Spieler konnte das Trainerduo Gnad / Schneider zurückgreifen. Eine schwere Aufgabe für den Rekordmeister, der sicherlich nicht als Favorit in der Sporthalle am Deutenberg auflief.
In den ersten Minuten der Begegnung allerdings sahen die Zuschauer in Schwenningen entfesselte GIANTS. Die Leverkusener gaben auf dem Parkett den Ton an und setzten sich schnell mit 8:0 ab (2. Spielminute). Nachdem Esosa Kelvin Okundaye den ersten Sprungwurf für die Orange-Schwarzen traf, hatten die Fans der Panthers die Hoffnung, dass sich ihre Mannschaft fangen würde. Doch die "BAYER-Boys" dachten erst gar nicht daran, die Schwenninger ins Spiel kommen zu lassen. Luis Figge krönte in der 5. Minute einen furiosen 17:2-"Run" seiner Farben an der Freiwurflinie, die ihre Würfe hochprozentig verwerteten. Dem Rekordmeister gelang förmlich alles, während auf Seiten der Gastgeber so ziemlich jeder Wurfversuch sein Ziel verfehlte. Im ersten Abschnitt legten die "Riesen vom Rhein" den Grundstein für eine tolle Partie. Mit 26:13 aus Sicht des 14-maligen Deutschen Meisters endeten die ersten zehn absolvierten Minuten.
Auch nach der kurzen Viertelpause gelang es den wiha Panthers nicht den Abstand zu verkürzen. Im Gegenteil: BAYER baute den Vorsprung, nach einem erfolgreichen Korbleger durch den früheren Schwenninger Marko Bacak, auf 17 Zähler aus (36:19 - 15. Spielminute). Der Höhepunkt der Leverkusener Offensive gipfelte darin, dass die GIANTS nach zwei erfolgreichen Freiwürfen durch Luis Figge mit mehr als 20 Punkten in Front lagen (42:21 - 17. Spielminute). All die Dinge, die man sich im vergangenen Heimspiel gegen Jena vorgenommen hatte, nämlich hocheffizient zu scoren und in der Verteidigung hart zu arbeiten, gelangen den Rheinländern in Baden-Württemberg. Die "Giganten" pushten sich untereinander immer wieder und hielten den Fokus auf das Spielgeschehen hoch. Mit dem Halbzeitstand von 50:32 konnten die "Gnadisten" sehr gut leben, für Schwenningen war die Hypothek dagegen hoch.
Nach dem fünfzehnminütigen Break galt es für die Leverkusener Korbjäger weiter fokussiert aufzutreten und einen Lauf der Panthers zu verhindern. Das Spiel war trotz der komfortablen Führung noch nicht entschieden und so hieß es, der Schwenninger Druckphase Stand zu halten. Dies gelang BAYER, die immer wieder auf erfolgreich vorgetragene Angriffe ihres Gegners eine Antwort hatten. Nun legte auch GIANTS-Forward J.J. Mann eine Schippe drauf und traf in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit schnell zwei Dreier in Serie (66:40 - 25. Spielminute). Der Vorsprung betrug nun unfassbare 26 Zähler und Schwenningens Coach Alen Velcic reagierte erzürnt mit der fälligen Auszeit. Doch auch diese brachte das Auswärtsteam nicht ins wanken. Zwar konnten die Mannen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis zum Ende des dritten Viertels den Abstand noch etwas verringern, aber die 73:54-Führung der "Riesen" ging mehr als in Ordnung.
Im Schlussdurchgang gab es, dass kann an dieser Stelle schon verraten werden, keine unangenehme Überraschung mehr für den ProA-Vizemeister 2021. Die GIANTS spielten die Partie cool und lässig in Form einer Spitzenmannschaft runter, während die Bemühungen der Gastgeber verpufften. Man kann Schwenningen nicht unterstellen, dass sie sich jemals aufgaben. Doch die Nadelstiche, welche BAYER im Anschluss an eine erfolgreiche Aktion der wiha Panthers setzte, setzten den Süddeutschen arg durch. Am Ende konnte Coach Gnad noch einmal jedem Akteur einige Minuten verschaffen um sich zu präsentieren. So feierte der niederländische U18-Nationalspieler Nino Vrencken mit insgesamt vier Zählern am 12. Spieltag sein Debüt im Dress des Rekordmeisters. Am Ende gewannen Leverkusen vollkommen verdient mit 100:74.
Topscorer der Partie war J.J. Mann, welcher auf 22 Punkte kam und neun seiner insgesamt 12 Wurfversuche im Korb des Gegners unterbrachte. Marko Bacak markierte 15 Zähler und griff drei Rebounds ab. Quentin Goodin (13), Luis Figge (12) und Spencer Reaves (10 und sieben Assists) scorten ebenfalls allesamt zweistellig. In der Tabelle setzen sich die GIANTS damit auf dem vierten Tabellenplatz fest. Ein großartiger Erfolg für Ferenc Gille, Dennis Heinzmann & Co.
Ein vollkommen zufriedener BAYER-Trainer Hansi Gnad strahlte nach den 40 gespielten Minuten über beide Wangen: "Ich bin mit der tollen Leistung der Jungs unheimlich zufrieden. Wenn ich sehe, welche Probleme wir unter der Woche hatten um vernünftig zu trainieren und wie wir dann schlussendlich aufgetreten sind, ist das aller Ehren wert. Wir pfeifen buchstäblich aus dem letzten Loch und die Spieler haben alles in die Waagschale geworfen. Nino, mit seinen gerade 18 Jahren auf dem Buckel, hat in seinen knapp zehn Minuten super gespielt und unsere Guard-Rotation entlastet. Marko hat an alter Wirkungsstätte einen super Auftritt hingelegt und dazu J.J., der so ziemlich jeden Wurf am heutigen Abend getroffen hat...das war schon spitze. Zu keinem Zeitpunkt haben wir uns von den Panthers unter Druck setzen lassen und unsere Spiel gemacht."
Am kommenden Samstag (11.12.2021 um 19:30 Uhr) empfangen die BAYER GIANTS Leverkusen die Mannschaft von Phoenix Hagen zum NRW-Duell in der Ostermann-Arena. Tickets gibt es bei unserem Partner Ticketmaster Deutschland.
Christopher Kwiotek
Scoring BAYER GIANTS Leverkusen: J.J. Mann (22 Punkte), Marko Bacak (15), Quentin Goodin (13), Luis Figge (12), Spencer Reaves (10), Melvin Jostmann (9), Robert Merz (7), Ferenc Gille (6), Nino Vrencken (4) und Dennis Heinzmann (2).