Großer Kampf wird nicht belohnt
Es sollte kein einfaches Spiel für die „BAYER-Boys“ werden, das war schon vor Beginn der Partie klar, mussten die Leverkusener Korbjäger doch auf sechs Akteure verzichten. Neben Dennis Heinzmann, Matthew Meredith, Robert Drijencic und Haris Hujic fehlten auch Robert Merz und Neuzugang Kadre Gray verletzungsbedingt. Für Coach Hansi Gnad bedeutete dies einmal mehr, den 12er-Kader umzustellen und so rückten Justin Gnad, Lennart Litera und Jonas Gottschalk neu in die Rotation.
Den besseren Start erwischten die Gäste aus dem Norden. Mit 9:2 setzte sich Bremerhaven zunächst ab und sorgte dafür, dass die Fans der GIANTS es mit der Angst zutun bekamen. Doch die Leverkusener konterten umgehend und kamen zurück. Der junge Lennart Litera glich an der Freiwurflinie zum 15:15 in der sechsten Spielminute aus. In der Folge entwickelte sich eine Begegnung mit vielen sehenswerten Szenen. BAYER ging sogar, durch einen Dreier von Marius Stoll, mit 21:20 in Führung (9. Spielminute). Zwar konnten die Hausherren diese nicht bis zum Ende des ersten Viertel verteidigen, aber der Abschnitt machte Mut. Mit 24:27 endeten die ersten zehn Minuten.
Im zweiten Viertel sahen die 952 Zuschauer auf den Rängen eine ähnliche Begegnung wie im Viertel zuvor. Die Eisbären hatten mehr Zugriff auf die Paarung, während BAYER stetig einem Rückstand hinterherlief. Auffällig bei den „Riesen vom Rhein“ war ihr beherzter Auftritt an diesem Nachmittag. Die GIANTS kämpften um jeden Ball, gaben sich nie kampflos auf und blieben so im Spiel. Höhepunkt der ersten Halbzeit war der „Buzzerbeater“ von Joel Moketo Lungelu, der einen Wurf von Downtown mit der Schlusssekunde durch die Reuse der Bremerhavener beförderte. Mit 44:44 ging es in die Kabine zum obligatorischen Pausentee.
Nach der fünfzehnminütigen Verschnaufpause gelang es keiner Mannschaft sich abzusetzen. Es war ein spannendes Spiel auf Augenhöhe, bei dem sich die Teams keinen nennenswerten Vorteil erspielen konnten. Etwas heikler wurde es für die BAYER GIANTS, nachdem Bernat Sanchez seine Farben mit 58:66 (28. Spielminute) in Front brachte. Leverkusens Coach Hansi Gnad reagierte umgehend mit einer Auszeit und versuchte seine Jungs zu pushen. Dies gelang den Farbenstädtern, welche mit einem 7:2-„Run“ zum Ende des Abschnitts auf 65:68 herankamen.
In der 34. Spielminute schien die Begegnung entschieden zu sein – zu Gunsten der Eisbären. Nach einem 10:0-Lauf lagen die Norddeutschen mit 68:78 in Front. Die GIANTS liefen auch nach der fälligen Auszeit einem recht deutlichen Rückstand hinterher. Dieser begann allerdings in der Schlussphase der Partie allmählich zu bröckeln. Leverkusen kam noch einmal auf fünf Zähler heran, doch das Spiel hat den „Giganten“ eine Menge Kraft abverlangt. Am Ende gewann Bremerhaven verdient mit 85:91.
Bester Leverkusener am 10. Spieltag war Abdul Mohamed. Der Kanadier erzielte 15 Punkte und griff 13 Rebounds ab. Ein waschechtes „Double-Double“ für den Forward, der am Samstag seinen 26. Geburtstag gefeiert hatte. Topscorer der „Riesen“ war Xavier Bishop mit 16 Zählern. Marius Stoll scorte ebenfalls zweistellig (13). Großen Respekt erspielten sich die „Youngsters“ Aimé Olma (7 Punkte), Joel Moketo Lungelu (7) und Lennart Litera (6) die zusammen auf 20 Zähler kamen.
Trainer Hansi Gnad äußerte sich nach den 40 absolvierten Minuten wie folgt über die Paarung: „Trotz der Vielzahl unserer Ausfälle haben die Jungs sich niemals aufgegeben und gekämpft. Leider haben uns einige ärgerliche Fehler den Sieg gekostet. Dennoch, Hut ab! Vor allem die Spieler, die sonst nur in der 1. Regionalliga West oder der NBBL auflaufen, haben gut reingefunden und gleich Verantwortung übernommen. Jetzt müssen wir weiter hart arbeiten, damit wir auch mal wieder ein Erfolgserlebnis feiern dürfen.“
Scoring BAYER GIANTS Leverkusen: Xavier Bishop (16 Punkte), Abdul Mohamed (15), Marius Stoll (13), Dejan Kovacevic (9), Aimé Olma (7), Joel Moketo Lungelu (7), Lennart Litera (6), Melvin Jostmann (5), Jonas Gottschalk (4), Marc-André Fortin (3), Justin Gnad und Thomas Fankhauser.
Christopher Kwiotek