Großer Kampf bei den Eisbären wird nicht belohnt
Ohne Spencer Reaves (Oberschenkelzerrung), Quentin Goodin (Knieprobleme) und Melvin Jostmann (Gehirnerschütterung) traten die GIANTS die Reise nach Bremerhaven an und hatten somit drei wichtige Leistungsträger zu ersetzen. Immerhin konnte Coach Jacques Schneider, der den vor kurzem am Knie operierten Hansi Gnad vertrat, auf Marko Bacak zählen, der in der vorangegangenen Trainingswoche ebenfalls noch mit Verletzungsprobleme zu kämpfen hatte. Trotz dieser Vielzahl an Ausfällen startete BAYER gut in die Partie.
Angeführt von Dennis Heinzmann, erspielten sich die Leverkusener Korbjäger in den ersten Minuten eine Führung. Die Gastgeber schienen von der Spielstärke des 14-maligen Deutschen Meisters überrascht zu sein, schließlich führten die Farbenstädter nach sieben absolvierten Minuten mit 15:9. In der Defensive zeigten die Rheinländer eine gute Vorstellung und gewährten den Eisbären nur wenig einfache Wurfchancen. Im Angriff nutzten die Schützlinge von Coach Schneider clever ihre Größenvorteile unter dem Brett, welche Dennis Heinzmann und Marko Bacak zu verwerten wussten. Die Viertelführung von 21:19 aus Sicht der „BAYER-Boys“ war daher vollkommen verdient.
Im zweiten Durchgang wurde Bremerhaven zunehmend stärker, was vor allem an Armani Moore lag. Der erfahrene US-Amerikaner (spielte u.a. bereits für Bremerhaven und Oldenburg in der BBL) übernahm die Verantwortung und war nur schwer zu stoppen: Ein Dreier aus der Bewegung hier, ein Korbleger dort – der Flügelspieler war der Aktivposten auf Seiten der Hausherren. So wechselte in der Folge die Führung zwischen beiden Vereinen mehrmalig. Die Zuschauer in der Stadthalle bekamen ein munteres Spiel zu sehen, bei dem die GIANTS, aber auch die Eisbären, einige sehenswerte Aktionen auf dem Parkett zeigten. Mit einem Vorsprung von vier Zählern (46:42) für Bremerhaven ging es in die Kabine.
Nach der Pause hatten viele GIANTS-Fans vor dem Bildschirm das Gefühl, dass der Widerstand ihrer Mannschaft gebrochen war. Einige Ballverluste und Fehlwürfe nutzten die Eisbären konsequent, um sich abzusetzen und mit zehn Punkten in Front zu gehen (60:50 – 24. Spielminute). Den Leverkusenern schien in den dritten zehn Minuten nicht mehr viel zu gelingen. Immer wieder haderte man mit den eigenen Entscheidungen aber auch denen der Unparteiischen. Doch wer diese „Giganten“ in dieser Saison unterschätzen würde, macht einen großen Fehler. Mit einem 8:0-„Run“ der Gäste konnten die BAYER-Korbjäger den Rückstand verkürzen und so ging es mit 62:69 in den Schlussabschnitt.
Auch der letzte Durchgang war spannend. Nach einem erfolgreichen Korbleger durch Bremerhavens Elias Baggette (77:64 – 33. Spielminute) sah es danach aus, dass die Leverkusener an diesem Nachmittag keine Chance haben werden, wieder zurück ins Spielgeschehen zu finden. Doch BAYER trat mutig auf, konnte Punkt um Punkt erzielen und lag in der 38. Spielminute lediglich mit sechs Zählern zurück (78:84). Es schien so, als ob das Momentum nun auf Seiten der Rheinländer lag, doch die Aufholjagd hatte einiges an Körnern gekostet. In der Folge waren es Turnover und Fehlwürfe, die die ganz große Sensation im Norden der Republik zu Gunsten des Rekordmeisters verhinderten. Mit 86:93 verloren die GIANTS eine Partie, in der man eine kämpferisch tolle Vorstellung bot.
Mit 25 Punkten war Dennis Heinzmann Topscorer, der seinen Karrierebestwert in der Kategorie „Punkte in einem Spiel“ um lediglich einen Zähler verfehlte (Heinzmann markierte in dieser Saison 26 Zähler gegen die VfL Kirchheim Knights. Mit zusätzlich sechs Rebounds und drei „Block Shots“ war der Center bei einer Effektivität von 28 der effizienteste Akteur der Rheinländer an diesem Sonntag. Marko Bacak spielte ebenfalls groß auf, scorte 12 Zähler und griff gigantische 15 Rebounds ab (Karrierebestwert). J.J Mann kam auf 17, Luis Figge auf 11 Punkte.
Jacques Schneider fand für seine Mannschaft im Anschluss an die Begegnung anerkennende Worte: „In Anbetracht der Vorzeichen, mit denen wir nach Bremerhaven gefahren sind, bin ich absolut stolz auf den Auftritt der Mannschaft. Natürlich überwiegt am Ende die Enttäuschung darüber, dass wir verloren haben. Dennoch, das Team hat sich zu keinem Zeitpunkt aufgegeben und bis zur Schlusssekunde gekämpft. Einige Leute haben heute wirklich starke Leistungen abgerufen. So sind unter anderen Dennis Heinzmann, Marko Bacak oder J.J. Mann zu loben, die vorweg gegangen sind und versucht haben die Jungs zu tragen. Spieler wie Luca Kahl, der heute unser einziger richtiger Aufbauspieler war, oder auch Lennard Winter haben ebenfalls einen tollen Job abgeliefert. Alles in allem geht die Niederlage gegen die Eisbären aber in Ordnung. Wir bereiten uns jetzt auf die kommende Woche vor.“
Am Samstag, 09.04.2022, um 19:30 Uhr, geht es für die BAYER GIANTS um „Alles oder Nichts“: Die Jungs von Coach Hansi Gnad empfangen dann im Kampf um den Playoff-Einzug die Uni Baskets aus Paderborn in der Ostermann-Arena.
Christopher Kwiotek