Bittere Pleite: BAYER hat gegen Schwenningen das Nachsehen

Kein guter Sonntagabend für die BAYER GIANTS Leverkusen in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA 2021/22: Die Farbenstädter unterlagen vor 713 Zuschauern in der Ostermann-Arena gegen die wiha Panthers Schwenningen mit 78:81 nach Verlängerung.

Spielergebnis vs.
BAYER GIANTS Leverkusen78:81wiha Panthers Schwenningen
Keinen Grund zu feiern hatten nach dem Spiel Luis Figge und die BAYER GIANTS / Foto: Michael Fleschenberg
Keinen Grund zu feiern hatten nach dem Spiel Luis Figge und die BAYER GIANTS / Foto: Michael Fleschenberg

Ohne den verletzten Spencer Reaves (Oberschenkelzerrung) traten die „Riesen vom Rhein“ gegen Schwenningen an und zeigten trotz des Ausfalls ihres Topscorers vom Spiel bei Phoenix Hagen (24 Punkte) eine ansprechende Anfangsphase. Nach einem spektakulären Dunk durch Quentin Goodin in der 4. Spielminute lagen die Leverkusener mit sieben Zählern in Front (13:6). Schwenningen fehlte zu Beginn die Treffsicherheit, denn viele Würfe verfehlten ihr Ziel, was die GIANTS für sich zu nutzen wussten. Doch mit zunehmender Spieldauer wurden die Süddeutschen stärker und verkürzten nicht nur den Rückstand, sondern übernahmen nach einem erfolgreichen Sprungwurf durch Grant Sitton die Führung (17:19 – 9. Spielminute). Schlussendlich sahen die Zuschauer an der Bismarckstraße einen ausgeglichenen ersten Abschnitt, der beim Spielstand von 21:21 endete.

Wie die letzten drei, vier Minuten im ersten Durchgang lief auch das zweite Viertel weitestgehend ab: Die Begegnung verlief ausgeglichen. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe und es gelang weder BAYER noch den Panthers sich abzusetzen. Doch wer jetzt davon ausging, dass die Fans in der Arena bzw. vor den Bildschirmen eine hochklassige Partie sahen, befand sich auf dem Holzweg. Die Wurfquote bei beiden Mannschaften wurde schwächer und schwächer, der „Wilson“ landete eher auf statt in der Reuse. Es war also kein Abschnitt für Freunde des offensiven Basketballs und so ging es mit einer hauchdünnen 37:35-Führung für die Farbenstädter in die Kabine.

Nach der fünfzehnminütigen Pause wurde es leider nicht besser – im Gegenteil: Die Zahl der Ballverluste stieg auf beiden Seiten an und irgendwie hatte der Basketballgott für die Basketballfans in der Rundsporthalle kein Einsehen was offensive Highlights anging. So dümpelte der dritte Spielabschnitt vor sich hin. Das einzig Positive war, dass die Begegnung spannend blieb. Es gelang keinem Team aus der eher mäßigen Leistung des Anderen einen Profit zu erzielen. Ein ereignisarmes Viertel endete mit dem Ergebnis von 48:49 aus Sicht der Hausherren.

Dramatisch sollte es dann einmal mehr in der letzten Spielperiode werden. In den ersten fünf Minuten änderte sich nicht viel am Verlauf der Begegnung. Doch dann zündeten die Gäste aus Schwenningen den Turbo und setzten sich mit einem 10:0-„Run“ ab (50:58 – 35. Spielminute). Die GIANTS-Fans hatten schon schlimmste Befürchtungen, dass ihre Mannschaft nun abreißen lassen müsste. Doch BAYER kämpfte gegen die drohende Niederlage an und hielt die Begegnung weiter offen. 17 Sekunden vor dem Ende erzielte der an diesem Abend starke Grant Sitton (mit 31 Punkten Topscorer) die Zähler 66 und 67 für sein Team – die Schwenninger Führung betrug nun drei Punkte (64:67). Es lief also alles auf eine Entscheidung mit Ablauf der Uhr hinaus. Den Wurf zum Ausgleich nahm US-Amerikaner Quentin Goodin, welcher sein Ziel verfehlte (10 Sekunden vor Spielende). Irgendwie gelang der Offensivrebound in die Hände von J.J. Mann, der den freistehenden Marko Bacak bediente. Der Brettspieler zögerte nicht lange, traf den Dreier bei noch 1,7 Sekunden auf Spieluhr und sorgte so dafür, dass der deutsche Rekordmeister die Verlängerung erzwang (67:67). Die Ostermann-Arena kochte!

Es schien so, als sei das Momentum nun auf Seiten der Gastgeber, doch an diesem Spieltag sollte es kein Happy-End für die GIANTS geben. In der Verlängerung gab nur eine Mannschaft den Ton an und dass waren die wiha Panthers. Die Gäste wirkten abgezockter als es BAYER in dieser Phase war. Zu viele überhastete Abschlüsse und mäßige Entscheidungen sorgten dafür, dass es Leverkusener Korbjägern nicht gelang, die Partie zu gewinnen. Am Ende feierten die Schwenninger einen nicht unverdienten 81:78-Erfolg in der Ostermann-Arena.

Die beiden besten Scorer der „Riesen vom Rhein“ gegen die Gäste aus Süddeutschland hören auf die Namen Marko Bacak und J.J. Mann. Mit jeweils 16 Punkten zeigten beide eine gute Vorstellung, wobei Mann mit seinem Teamkollegen Dennis Heinzmann die effektivsten Akteure am 32. Spieltag für BAYER waren (18). Des Weiteren punkteten zweistellig Quentin Goodin (14) und der eben erwähnte Dennis Heinzmann (ebenfalls 14).

Coach Hansi Gnad war nach dem Spiel enttäuscht über den Auftritt seiner Schützlinge: „Trotz des Ausfalls von Spencer Reaves und Melvin Jostmann, der sich während des Spiels verletzte, dürfen wir so nicht auftreten. Natürlich ist unsere Rotation durch diese Verletzungen durcheinandergebracht wurden, dennoch erwarte ich dann von den anderen Spielern, dass sie mehr Verantwortung übernehmen. Das ist leider nicht passiert und so haben wir aufgrund einiger Fehler die Partie verdient verloren. Wir müssen uns jetzt auf unsere Stärke besinnen und uns gut auf die nächste schwierige Aufgabe vorbereiten.“

Weiter geht es für die "BAYER-Boys" in der BARMER 2. Basketball Bundesliga am kommenden Wochenende (Sonntag, 03.04.2022 / 15 Uhr) bei den Eisbären Bremerhaven.

Christopher Kwiotek





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