Auch in Paderborn bleibt die Weste weiß
„Gametime“ in der Sporthalle am Maspernplatz: Rund 200 Kilometer legten die GIANTS und rund 60 ihrer Fans zurück, um die Partie gegen die Gartenzaun24 Baskets Paderborn auszutragen bzw. beizuwohnen.
Der ProA-Absteiger aus Ostwestfalen musste am 2. Spieltag eine Niederlage gegen die ETB Miners (82:94) hinnehmen, während die Rheinländer mit einer blütenweißen Weste das Parkett an der Pader betraten. Dennoch, die Baskets galten als leicht favorisiert, schließlich musste BAYER auf Moritz Hübner (Nachwirkungen einer Corona-Erkankung) und Lennart Litera (angeschlagen) verzichten.
Spielverlauf: Defense wins Games
In den ersten Minuten der Begegnung sahen die insgesamt 1.555 Zuschauer ein ausgeglichenes Viertel, bei der sich kein Team entscheidend absetzen konnte. Leverkusen kam mit der lautstarken Kulisse in der Halle gut zurecht, aber auch Paderborn ließ sich von der Atmosphäre nicht nervös machen und so begegneten sich die Mannschaften zunächst auf Augenhöhe. Erst in den letzten drei Minuten des Abschnitts konnte sich der Rekordmeister aufgrund eines 10:2-„Run“ (20:11 aus Sicht der GIANTS – 8. Spielminute) ein wenig Luft verschaffen. Es war die erste deutliche Führung der „Giganten“ an diesem Spieltag. Zum Schluss aber gelang es den Baskets vermehrt die Initiative im Angriff zu übernehmen – mit 25:20 führte LEV nach dem absolvierten Durchgang.
Nach der zweiminütigen Pause waren allerdings die Hausherren das bessere Team in der heimischen „Maspernhölle“. Punkt um Punkt machten die Universitätsstädter auf Leverkusen gut und gingen, durch einen erfolgreichen Freiwurf von Lars Lagerpusch, nach rund zehn Spielminuten wieder in Front (28:29 – 13. Spielminute). Es entwickelte sich eine sehr kämpferische Paarung, bei der es zu vielen Fouls kam, welche den Spielverlauf unterbrachen. Das war für den Rhythmus der beiden Offensiven eher schädlich. So sanken die Wurfquoten auf beiden Seiten. Zur Halbzeit führten die Gartenzaun24 Baskets nicht unverdient mit einem knappen Vorsprung von drei Zählern (40:43).
In der Kabine schien die Ansprache von Coach Michael „Mike“ Koch Wirkung gezeigt zu haben. BAYER reagierte umgehend auf den Rückstand und konterte mit einem furiosen 12:1-„Lauf“ (52:44 – 25. Spielminute). Ob Sebastian Brach aus der Distanz oder Donte „Te“ Nicholas per Drive zum Korb: Paderborn hatte arge Probleme die „Riesen vom Rhein“ in ihren Angriffsbemühungen einzuschränken. Für den Höhepunkt der starken Leverkusener Phase sorgte Brach dann per Zweier (59:46 – 27. Spielminute) mit der bis dato höchsten Führung am 3. Spieltag. Zu diesem Zeitpunkt bestimmten die Farbenstädter das Spielgeschehen nach Belieben, doch Paderborn bewies starke Nehmerqualitäten. Die Jungs von Trainer Milos Stankovic kamen zurück und man konnte zum Ende des Durchgangs wieder herankommen (57:62).
Die Schlussperiode sollte einmal mehr für die endgültige Entscheidung in Paderborn sorgen und diese hatte es in sich. Die Verteidigung beider Mannschaften arbeitete auf Hochtouren und in der Offense wollte weder den GIANTS noch den Baskets viel gelingen. Leverkusen konnte in einem engen letzten Abschnitt allerdings stets die Führung innehalten. Die Gastgeber rannten so permanent einem Rückstand hinterher. Die Möglichkeit über Sieg oder Niederlage hatten aber eben jene Paderborner selbst mit dem letzten Angriff in der eigenen Hand. Beim Spielstand von 74:72 und noch knapp 20 Sekunden auf der Uhr, dribbelte die Heimmannschaft in Richtung Korb der Gäste. Die Mannen aus der Kreisstadt „molken“ ein wenig die Uhr, bis Jannis Sonnefeldt fünf Sekunden vor dem Ende per Dreier abdrückte und nur den Ring traf. Der Rebound landete in den Armen der BAYER-Korbjäger welche, zusammen mit ihrem Anhang, einen wichtigen Sieg feierte.
Mit 22 Punkten war Sebastian „Manni“ Brach Topscorer der Mannen im GIANTS-Dress. Ebenfalls stark scorte Donte Nicholas auf. Der US-Amerikaner kam auf insgesamt 17 Zähler, wovon er stolze 13 an der Freiwurflinie markierte. Dennis Heinzmann heimste mit zehn Punkten und 11 Rebounds sein erstes „Double-Double“ in 2024/25 ein.
Koch: „Haben Spiel einmal mehr in der Defensive entschieden“
Coach Koch fasste auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Begegnung das Spiel wie folgt zusammen: „Erst einmal möchte ich den Baskets zu dieser sehr engagierten Leistung heute gratulieren. Wir wussten, dass das für uns gegen Paderborn in dieser lauten Halle sehr schwer werden wird. Meine Jungs haben in der zweiten Halbzeit die große Chance gehabt die Partie in der Offensive vorzuentscheiden. Doch dies ist uns leider nicht gelungen, deshalb mussten wir in der Verteidigung für den Erfolg sorgen und da kann ich meiner Mannschaft bei 14 (3. Viertel) bzw. 15 (4. Viertel) zugelassenen Punkten nur gratulieren. Das hat am Ende den Ausschlag zu unseren Gunsten gegeben.“
Mit drei Siegen sind die GIANTS perfekt in die Saison 24/25 gestartet: „Es läuft gut für uns, die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist super und wir haben sämtlichen Widerständen in Form von beispielsweise Verletzungen getrotzt“, so Koch. „Für uns ist es von daher ganz wichtig, dass wir die beiden nächsten Heimspiel für uns entscheiden können.“
Leverkusen trifft am 19.10.2024 (Samstag) um 20:30 Uhr in der Ostermann-Arena auf die Itzehoe Eagles.
Scoring BAYER GIANTS Leverkusen (vs. Paderborn): Sebastian Brach (22 Punkte), Donte Nicholas (17), Dennis Heinzmann (10), Dimitrije Djordjevic (8), C.J. Oldham (7), Joel Moketo Lungelu (5), Sören-Eyke Urbansky (3), Luca Finn Kahl (2), Calin Nita, Lennart Litera und Moritz Hübner (DNP).
Christopher Kwiotek