Abgezockte Leverkusener bezwingen Trierer Korbjäger
Als die „Giganten“ den letzten Sekunden der Begegnung am 20. Spieltag in der ProA 2022/23 entgegensahen, war der Jubel auf den Rängen groß. Die Leverkusener Korbjäger hatten in den 40 Minuten zuvor das Spielgeschehen dominiert und die Trierer Basketballer deutlich in ihre Schranken verwiesen. Der 97:80-Sieg an diesem Abend war der verdiente Lohn harter Arbeit.
Zuvor sahen die 811 Fans in der Ostermann-Arena ein gutes Spiel mit Offensivcharakter. Zwar verliefen die ersten vier Minuten etwas schleppend, was das Scoring betraf (7:6), doch in der Folge wurde die Partie zusehends ansehnlicher. Das lag vor allem an Leverkusens Kadre Gray, der nun die Zügel in die Hand nahm. Der Kanadier war vom Gegner praktisch nicht zu halten und konnte nach Belieben punkten. Stolze drei Dreier traf der Point Guard alleine im ersten Abschnitt. Doch es war nicht nur der 25-Jährige, der Verantwortung übernahm. Die GIANTS waren von der ersten Sekunde an hochmotiviert und die Einstellung in der Verteidigung war vorbildlich. Die 29:16-Führung der Farbenstädter nach zehn gespielten Minuten war hochverdient.
Auch im zweiten Durchgang war BAYER das spielbestimmende Team. Der Rekordmeister verteidigte den Vorsprung clever. Immer, wenn die Gladiators mit einer erfolgreichen Aktion zu gefallen wusste, konterte der 14-malige Deutsche Meister unmittelbar. Kritische Situationen gab es für die „Riesen vom Rhein“ nicht, im Gegenteil: Nach einem Korbleger in der 14. Minute durch Haris Hujic betrug die Führung der GIANTS stolze 17 Zähler (40:23). Doch Trier steckte nicht auf und arbeitete eifrig daran, den Rückstand zu verkürzen. Dies gelang den Mannen von Coach Pascal Heinrichs, die Zähler um Zähler auf Leverkusen gutmachten. Nach einem Dunk durch Dan Monteroso lag man lediglich mit zehn Punkten (50:40 – 19. Spielminute) zurück. Beim Halbzeitstand von 54:42 ging es in die Umkleidekabine.
Die „Gnadisten“ versuchten nach der Pause für die endgültige Entscheidung zu sorgen. Nach einem 11:3-„Run“, den TreVion Crews mit einem erfolgreichen Distanzwurf krönte, stand es 65:47 (25. Spielminute). Die Gäste von der Mosel hatten in dieser Phase große Probleme, das hohe Angriffstempo der GIANTS mitzugehen, und hatten in der Defense oft das Nachsehen. In den folgenden Minuten konnten die Hausherren ihren Vorsprung konstant zwischen 15 und 18 Punkte halten. Es schien alles nach Plan der „BAYER-Boys“ zu laufen, die an diesem Abend in Manier eines Spitzenteams auftraten. Die Führung von 75:61 zugunsten von Marius Stoll, Melvin Jostmann & Co. ging vollkommen in Ordnung.
Doch es lief in der Schlussperiode noch besser für die Gastgeber. Aufgrund eines 12:3-„Laufs“ lag BAYER erstmalig mit 20 und mehr Zählern deutlich vorne (88:64 – 35. Spielminute). Die GIANTS verwalteten nun die Führung und Coach Hansi Gnad verschaffte auch den Spielern, die auf der Bank saßen, noch einige Minuten Spielzeit. Zwar konnten die Leverkusener am Ende den direkten Vergleich nicht einfahren, doch das störte am Ende niemanden mehr. Nach einer souveränen und abgezockten Begegnung fuhren die „Riesen vom Rhein“ ihren insgesamt fünften Erfolg ein – der Rekordmeister gewann mit 97:80!
Der überragende Akteur an diesem Abend war Kadre Gray. Der Kanadier erzielte 20 Punkte, verteilte fünf Assists und griff fünf Rebounds ab. Der verdiente Lohn war eine Gesamteffektivität von 29. Der zweitbeste Scorer der GIANTS war Dejan Kovacevic, der 18 Zähler markierte und neun seiner insgesamt 14 Wurfversuche traf. Zweistellig scorte auch Haris Hujic (14) und Gabriel „Gabi“ de Oliveira (12). Nick Hornsby kam mit 11 Zählern und 11 Abprallern auf ein „Double-Double“.
Coach Hansi Gnad strahlte nach den 40 absolvierten Spielminuten über beide Wangen: „Ich muss meiner Mannschaft gratulieren, das war heute ein toller, selbstbewusster Auftritt gegen einen guten Gegner. Trier hat eine unglaublich stark Guard-Combo und gehört zu den besten Teams von jenseits der Dreipunktelinie. All diese Stärken des Gegners haben wir heute kontrolliert und selber in der Offensive stark gepunktet. Wir können wirklich zufrieden sein, wie es aktuell für uns läuft. Die Moral ist gut, die Siege kommen – wir sind auf dem richtigen Weg und wollen jetzt weiter Punkte einfahren. Noch sind wir nämlich nicht an unserem Ziel angekommen.“ Die Situation mit dem direkten Vergleich gegen die Trierer erläuterte der gebürtige Darmstädter wie folgt: „Ich wollte den Jungs, die bereits viele Minuten gegangen waren, Pausen verschaffen, da es am Samstag um wichtige Punkte in Bochum geht. Des Weiteren wollte ich den jüngeren Spielern das Vertrauen schenken, um sich auf dem Parkett zu beweisen. Das ist vielleicht nicht ganz so gut gelaufen wie erwartet, aber das gehört zu einem Lernprozess nun einmal dazu.“
Die BAYER GIANTS reisen am Samstag, 11.02.2023, in Richtung Ruhrgebiet. In der Rundsporthalle Bochum, trifft man auf die VfL SparkassenStars Bochum. Tickets gibt es Online unter www.sparkassenstars.de
Scoring BAYER GIANTS Leverkusen: Kadre Gray (20 Punkte), Dejan Kovacevic (18), Haris Hujic (14), Gabriel de Oliveira (12), Nick Hornsby (11), Robert Drijencic (8), TreVion Crews (7), Marius Stoll (5), Abdul Mohamed (2), Melvin Jostmann, Joel Moketo Lungelu und Calin Nita.
Christopher Kwiotek