Junge Zweite verkauft sich gegen Herten teuer

Es ist derzeit keine einfache Situation für Coach Gabriel Strack. Der 35-Jährige muss aktuell auf eine Vielzahl an Leistungsträgern verzichten. Vor allem aber fehlen den GIANTS ll ihre erfahrenen Akteure, welche in entscheidenden Phasen das Heft in die Hand nehmen und die jungen Spieler auf dem Feld unterstützen. Mit Yannick Kneesch (Entzündung einer Sehne im Ellebogen), Thomas Michel (gerissene Strecksehne in einem Finger), Calin Nita (ebenfalls mit gerissener Strecksehne im Finger), Jonas Gottschalk (grippaler Infekt), Michael Kuczmann, Viktor Frankl-Maus (beide persönliche Gründe), Dre Odeh (Leistenzerrung) und Justin Gnad (spielt künftig im Herren-Bezirksligateam des TSV) lief eine Vielzahl an wichtigen Stützen nicht für BAYER ll gegen Herten auf.

Das hielt die sehr jungen Leverkusener Korbjäger aber nicht davon ab Basketball zu spielen. Ganz im Gegenteil, denn im ersten Viertel boten die Hausherren den erfahrenen Gästen aus Herten großen Widerstand. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe und BAYER ll versuchte die kleine Rotation der Löwen (acht Spieler) auf Trab zuhalten. Die intensive Ganzfeldverteidigung des TSV setzte den sichtlich überraschten Hertenern arg zu (14:17 nach zehn Minuten). Auch im zweiten Durchgang hielten die Gastgeber das „Team der Stunde“ gut in Schach. Zwar blitzte die individuelle Klasse der Gäste durch US-Amerikaner Jamal Wright und dem erfahrenen Dario Fiorentino des Öfteren durch, doch die „jungen Wilden“ unter dem Bayer-Kreuz blieben stets dran und ließen sich nicht abschütteln. Beim Halbzeitstand von 32:35 aus Sicht der YOUNG GIANTS ging es in die Kabine.

Den Auftakt in Hälfte zwei verschliefen die Strack-Schützlinge allerdings. Auf dem Feld lief auf Seiten der Heimmannschaft weder offensiv noch in der Verteidigung viel zusammen, während die Hertener nun dominierten. LEV-Coach Strack versuchte mit verschiedenen Rotationen und Auszeiten neue Reize zu setzen, was nicht gelang. Erst, als am Ende des dritten Abschnitts Löwen-Trainer Robin Singh von den Schiedsrichtern aufgrund einer Vielzahl lautstarker Beschwerden die Herbert-Grünewald-Halle verlassen musste, lief es wieder besser für BAYER ll. Dennoch war die Führung der Gäste nach dreißig absolvierten Minuten (41:57) mehr als komfortabel.
Im Schlussdurchgang schalteten die Gastgeber einen, eher zwei Gänge, höher. Auf einmal gelang den Leverkusenern alles, im Angriff fielen die Würfe nun hochprozentig durch die Reuse der Hertener Basketballer, während die Löwenbande immer häufiger mit den Entscheidungen der Schiedsrichter haderte. Nach einem erfolgreichen Dreier durch Lennart Litera in der 37. Spielminute stand es 62:65 – der Rückstand war auf mickrige drei Zähler geschmolzen. Doch die Aufholjagd hatte dem TSV einige Körner gekostet und die Auswärtsmannschaft nutzte dies in der Folge clever aus. Am Ende schlug Herten Leverkusen mit 75:65.

Mit 17 Punkten war Lennart Litera Topscorer der GIANTS ll. Der Guard übernahm gegen Herten viel Verantwortung und zeigte eine sehr solide Leistung. Auch Thomas Fankhauser (11) und Emre Özel (10) konnten zweistellig punkten.

Trotz der Niederlage war Gabriel Strack stolz auf die Leistung seiner Schützlinge: „Ich bleibe dabei: Wir entwickeln uns in die richtige Richtung und machen viele Dinge sehr gut. Natürlich machen wir einige Fehler und spielen noch nicht die Art von Basketball, welche ich mir wünsche. Doch die Rahmenbedingungen waren aufgrund der hohen Zahl an Ausfällen alles andere als optimal. Die Mannschaft war, trotz der vielen fehlenden Spielern, hochmotiviert, alle supporten sich gegenseitig und die Einstellung stimmt. In den kommenden Wochen heißt es weiter hart zu arbeiten!“

Für die „Zwote“ steht jetzt erst einmal eine zweiwöchige Pause auf dem Programm, bevor am Freitag, 17.11.2023, um 20:30 Uhr, die Telekom Baskets Bonn ll in der Ostermann-Arena zu Gast sind.

Scoring TSV Bayer 04 Leverkusen ll (vs. Hertener Löwen): Lennart Litera (17 Punkte), Thomas Fankhauser (11), Emre Özel (10), Tim Schnelle (8), Benjamin Nick (7), Niels Dübener (5), Lars Kremer (5), David Koch (2), Yannis Yali Steger, Sören Queck, Jeremy Wontroba und Leo Trierscheidt.

Christopher Kwiotek