Herren ll muss siebte Niederlage in 2023/24 hinnehmen
Bereits vor Spielbeginn mussten die Leverkusener einige personelle Rückschläge verkraften. Mit Viktor Frankl-Maus, Thomas Michel, Yannick Kneesch, Michael Kuczmann und Calin Nita fehlten den Rheinländern gleich fünf Leistungsträgern. Zudem kamen Benjamin Nick (sechs Wochen ohne Training) und Thomas Fankhauser (überstandene Corona-Infektion) nach langer Abwesenheit wieder zurück in die Rotation, ohne richtig trainiert zu haben.
Die Gastgeber wussten dies in den ersten zehn Minuten zu nutzen und erspielten sich, vor rund 450 Zuschauern, eine deutliche 28:14-Führung in der Märkische Sporthalle. Im zweiten Durchgang hielt BAYER ll in der Offensive gut dagegen und scorte munter mit. Die Farbenstädter ließen den Ball gut laufen, überzeugten mit guten Teambasketball und einigen sehenswerten Korbaktionen. Doch Hamm ließ sich nicht abschütteln und so lag der TuS 59, obwohl LEV das zweite Viertel für sich entscheiden konnte (27:28), mit 13 Zählern zur Halbzeit vorne (55:42).
Der dritte Abschnitt war von einer Vielzahl an Spielunterbrechungen geprägt. Die GIANTS ll wollten unbedingt den Rückstand verkürzen und kämpften um jeden Ballbesitz. Doch die Hausherren standen den Leverkusener in Nichts nach. So dauerte die dritte Spielperiode, auch aufgrund von 20 Fouls (insgesamt wurden 46 Foulspiele von den Unparteiischen abgepfiffen) eine halbe Ewigkeit. Hamm ließ sich von den Pfiffen aber nicht aus dem Konzept bringen und legte den Grundstein für den Heimerfolg. Beim 82:58 war die Partie zu Gunsten der 59er praktisch vorentschieden.
In den letzten zehn Minuten rotierte TuS-Coach Ivan Rosic durch, was sicherlich nicht förderlich für das Spielgeschehen der Gastgeber war. Zwar konnte BAYER ll im Schlussdurchgang an Rückstand widergutmachen (9:18), dies änderte aber nichts an der Tatsache, dass der Sieg für Hamm an diesem Abend verdient war. Mit 91:76 setzen sich die Westfalen schlussendlich durch.
Für LEV waren es vor allem die „jungen Wilden“, welche zu überzeugen wussten. Der erst 18 Jahre alte Emre Özel war mit 17 Punkten (er traf alle seiner zehn Freiwurfversuche) Topscorer des TSV. Mit 16 Zählern und neun Rebounds verpasste Jonas Gottschalk (24 Jahre jung) knapp ein weiteres „Double-Double“. BAYER-NBBL Topscorer David Koch kam auf 16, Leo Trierscheidt auf zehn Punkte.
Trainer Strack fasste die Begegnung wie folgt zusammen: „Erst einmal möchte ich Hamm zu diesem verdienten Sieg gratulieren und mich gleichzeitig bedanken. Selten wird man so herzlich, so gastfreundlich bei einem Auswärtsspiel empfangen, wie es hier der Fall gewesen ist. Das war wirklich sehr fair und sportlich. Zum Spiel ist zu sagen, dass wir aufgrund der hohen Zahl an Ausfällen sehr jung waren und uns in einigen Phasen die Erfahrung auf diesem hohen Seniorenlevel gefehlt hat. Wir waren zwischenzeitlich auf Augenhöhe mit den HammStars, allerdings haben die Hausherren unsere schwachen Minuten konsequent für sich nutzen können. Des Weiteren haben wir viel zu viele Offensiv-Rebounds zugelassen. Alles in allem muss ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen, denn sie hat sich zu keinem Zeitpunkt der Partie aufgegeben. Wie souverän die jungen Spieler wie Emre Özel und David Koch aufgetreten sind, hat mir sehr gefallen.“
Mit zwei Siegen aus neun Saisonspielen stehen die Leverkusener aktuell im Tabellenkeller der 1. Regionalliga West: „Auch wenn die Tabellensituation sicherlich nicht die beste ist, so muss ich ganz klar sagen, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen“, äußert sich Strack deutlich. „Wir machen Fortschritte, die jungen Akteure entwickeln sich gut...wichtig wird sein, dass wir bald endlich wieder mit der kompletten Besetzung auflaufen können. Dann werden wir auch wieder Siege einfahren.“
Für BAYER Leverkusen ll geht es am Freitag, 03.11.2023, um 20 Uhr, mit einem Heimspiel weiter. Dann empfängt man die Hertener Löwen in der Ostermann-Arena.
Scoring TSV Bayer 04 Leverkusen ll (vs. Hamm): Emre Özel (17 Punkte), Jonas Gottschalk (16 / 9 Rebounds), David Koch (14), Leonard Trierscheidt (10), Benjamin Nick (8), Thomas Fankhauser (3), Lennart Litera (2), Lars Kremer (2), Leon Christ (2), Niels Dübener (2), Jeremy Wontroba und Yannis Yali Steger
Christopher Kwiotek